Die gesetzliche Krankenversicherung sichert die wichtigsten Risiken ab und springt bei der gesamten Behandlung von Krankheiten ein. Auch diagnostische Maßnahmen, Medikamente sowie Heil- und Hilfsmittel sind enthalten. Doch viele Leistungen sind nicht in der gesetzlichen Versicherung inbegriffen – wer sie in Anspruch nehmen will, muss draufzahlen oder eine Zusatzversicherung abschließen. Beispielsweise werden alternative Formen der medizinischen Behandlung üblicherweise nicht übernommen. Naturheilverfahren zur Behandlung von Schmerzen sind ebenfalls bei den meisten Versicherungen nicht automatisch inbegriffen.
Viele Zusatzleistungen gehen über das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß hinaus. Hierzu zählen die häusliche Pflege sowie Haushaltshilfen, vertiefende Vorsorgeuntersuchungen sowie Schutzimpfungen. Beispielsweise wird eine Herzinfarkt-Prävention in der ganzen Familie nicht übernommen, selbst wenn solche Maßnahmen die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt positiv beeinflussen können.
Draufzahlen müssen Versicherte inzwischen auch bei Sehhilfen – die Kosten für eine Brille werden nur noch bei Kindern übernommen, ferne bei Jugendlichen und sehbehinderten Menschen. Alle anderen müssen ihre Brille selbst tragen. Ärgerlich ist auch die Verweigerung der gesetzlichen Versicherung zur Übernahme von Produkten zur Empfängnisverhütung – die Pille ist über die gesetzliche Versicherung nicht zu bekommen. Ein Schwangerschaftsabbruch wird nur dann übernommen, wenn es medizinische Gründe gibt oder eine Vergewaltigung vorlag.
Die Liste der Leistungen, die nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden, lässt sich beliebig fortsetzen. Haushaltshilfen sind nicht inbegriffen, Impfungen und Kuren müssen selbst bezahlt werden, plastische Chirurgie ist Privatvergnügen und auch Psychotherapien werden normalerweise nicht bezuschusst. Draufzahlen müssen Versicherte in den allermeisten Fällen auch, wenn sie im Ausland unterwegs sind oder außerhalb Deutschlands arbeiten.